Stefan Rouenhoff, Silke Gorißen und Stephan Wolters (v.l.) beim politischen Aschermittwoch des CDU-Ortsverbandes Geldern. Foto: Evers, Gottfried (eve)
Quelle: Rheinische Post
Veert · Die NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz gab einen sehr persönlichen Einblick über ihren Wechsel von der Landrätin zum Amt in Düsseldorf. Sie will den Bauern Gehör in Berlin und Brüssel verschaffen.
Der politische Aschermittwoch ist die Gelegenheit, gegen politische Gegner einmal auszuholen und mit spitzer Zunge Kritik zu üben. Der CDU-Ortsverband hatte die NRW-Ministerin Silke Gorißen eingeladen. Passend zu ihrem Ressort lautete ihr Vortrag „Vom Landkreis in die Landesregierung — Aus der Arbeit der Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen“. Für die ehemalige Landrätin des Kreises Kleve war der Besuch in Veert sozusagen ein Heimspiel. Sie machte in ihren recht persönlichen Einblicken auch deutlich, dass sie durchaus in Bedburg-Hau mit ihrer Familie bleibt und nicht etwa in die Landeshauptstadt zieht.
Dass sie „ein Mädchen vom Niederrhein“ sei, habe viele Vorteile für ihre neue Aufgabe als Ministerin im Kabinett von Hendrik Wüst. Die Landwirtschaft ist für sie keine Unbekannte. Neben dem Kreis Kleve habe nur der Kreis Borken noch eine so wesentliche Bedeutung innerhalb Nordrhein-Westfalens, was Landwirtschaft und Gartenbau betrifft. Ihr Anliegen: diese Bedeutung auch bis nach Berlin und Brüssel zu transportieren. Denn dort „werden Ziele gesetzt und mit Verboten untermauert, aber ohne die Landwirtschaft mitzunehmen“, zum Beispiel, wenn es um die Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln gehe. „Es wird keine Rücksicht genommen, wie die Ernährungssicherheit in unserem Land aussehen soll“, so Gorißen. Arten- und Umweltschutz müssen so zusammengebracht werden, dass die Landwirtschaft dabei nicht die Flügel streckt.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff nahm den Faden auf und stand für ein Statement auf. „Wir müssen weg von einer ideologisch geführten Landwirtschaftspolitik“, ist er sich mit Gorißen einig. Zwar gebe es die schwarz-grüne Regierung, aber es könne nicht sein, dass die Grünen zwar eine Unabhängigkeit in der Energiepolitik fordern, dabei aber eine Unabhängigkeit bei der Produktion von Lebensmitteln übersehen.
Gorißen legt den Finger in die Wunde, wenn sie vom Ausbau der Ställe in Deutschland spricht, auf der anderen Seite aber Puten, Schweine und Co. aus Nachbarstaaten importiert werden, in denen viel schlechtere Haltungsbedingungen herrschen. Am Ende entscheide es der Verbraucher mit seinem Geldbeutel, lautete ein Argument seitens der Zuhörer.
Einig war man sich, dass es mehr Aufklärung der Verbraucher braucht. Erwachsenen und Kindern zeigen, wie Landwirtschaft wirklich funktioniert, ermutigte Gorißen. Kritisiert wurden seitens der Zuhörer auch die Medien. Dort würden noch Bilder von Düngewagen gezeigt, die breitflächig verteilen. Längst sei man zu schonenderen Verfahren übergegangen.
Gorißen war besonders wichtig, den Landwirten Planungssicherheit zu geben, um die Betriebe auf lange Sicht am Leben zu halten. „Sonst gibt es keinen Umbau, sondern nur noch einen Abbau der Betriebe.“ Sie berichtete von hochmotivierten jungen Leuten, die sich in der Landwirtschaft ausbilden lassen. „Alles Top-Leute. Aber die müssen auch die politischen Bedingungen dafür haben.“ Dafür wolle sie sich einsetzen. Dafür gab es vom Publikum anerkennenden Applaus.
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