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Blog Post

„Geldern in Richtung Smart-City entwickeln“

16. Juli 2020

Sven Kaiser (49) lebt mit seiner Familie in Veert.                          --       Foto: Sven Kaiser

Quelle: Rheinische Post; Dirk Mövius

Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser tritt als Kandidat der CDU bei der Kommunalwahl im September erneut an.
Wir haben mit ihm über seine Ziele gesprochen.

Bitte stellen Sie sich doch kurz vor. Wer sind Sie – und was macht Sie aus?

Sven Kaiser Mein Name ist Sven Kaiser, ich bin 1971 in Duisburg geboren und habe 1991 mein Abitur am Gelderner Friedrich-Spee-Gymnasium gemacht. Nach meinem Studium zum Verwaltungswirt arbeitete ich in verschiedenen Ämtern bei der Stadt Krefeld, bevor ich mehrere Jahre als Programmierer und Teamleiter beim Kommunalen Rechenzentrum gearbeitet habe. Ich bin 49, verheiratet, habe drei Kinder, einen Hund und lebe in Veert, wo wir uns alle sehr wohlfühlen. 2015 wählten mich die Bürgerinnen und Bürger Gelderns zu ihrem Bürgermeister. Ich bin ein Familienmensch und versuche täglich, für unsere Stadt das Beste zu verwirklichen. Über sich selbst zu sagen, was einen ausmacht, finde ich schwierig. Vielleicht dies: Ich bin ehrlich, authentisch, vom Typ her offen und kann auf Menschen zugehen. Jeder kann sich an mich wenden – ob Kinder oder Erwachsene.

Was ist Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf – und wie wollen Sie es anpacken?

Kaiser Geldern ist Schulstadt und soll es bleiben. Deshalb haben wir ein massives Investitionspaket von rund 100 Millionen Euro für unsere Schulen geschnürt, das derzeit umgesetzt wird. Digitalisierung sowie eine beste technische Ausstattung der Schulen stehen ebenso auf meiner Agenda wie der Ausbau der Kita-Plätze. Zu einer attraktiven Stadt gehört eine hohe Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, was durch die Baumaßnahmen gerade gezeigt wird. Es werden weitere Grundstücke in den Ortschaften geschaffen, um die Ansiedlung von Firmen und Familien zu ermöglichen. Dies alles auch immer mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Aus welchem Fehler haben Sie schon einmal gelernt?

Kaiser Ich hatte die Kapuzinerkirche in mein Wahlprogramm aufgenommen. Deren Öffnung kurzfristig in Aussicht zu stellen, war im Nachhinein gesehen zu optimistisch. Aber ich habe daraus gelernt. Mit dem Eigentümer führten wir viele gute Gespräche und durch die nun erteilte Baugenehmigung zum Umbau als Kolumbarium ist eine Nutzung der ehemaligen Kirche wieder in Sichtweite.


Sehen Sie Möglichkeiten, dem ÖPNV in Geldern neue Impulse zu geben?

Kaiser Das ÖPNV-Angebot wird ständig verbessert. Bestes Beispiel ist der Erfolg der Stadtlinie (SL) 9, „De Geldersche“. Schon bald kommt ein neuer, moderner und vor allem größerer Bus zum Einsatz. Auch die SL 10, die Hartefeld, Vernum und Pont mit der Innenstadt verbindet, ist ein Beispiel gelungener Vernetzung der Ortschaften. Eine Linie zwischen Pont und Walbeck wird gerade geprüft. Sehr wichtig für Geldern ist das Bahnangebot des RE 10. Hier braucht es allerdings einen sehr langen Atem. Dazu benötigt es gute Kontakte, die die Bürgermeister des Kreises bis in die Vorstandsebene der DB pflegen. Unsere politischen Vertreter in Bund, Land und Kreis unterstützen uns aktiv dabei.

Wie wollen Sie bezahlbares Wohnen in Geldern ermöglichen? Braucht es eine Verdichtung im Inneren oder die Erschließung neuer Wohngebiete?

Kaiser Sowohl als auch. Als ein Beispiel für ein neues Wohngebiet in Innenstadtnähe nenne ich eine Bebauung am alten „Haus Dorenkamp“ oder am Sportplatz am Brühl. Grundsätzlich setze ich auf die sehr gute Zusammenarbeit mit der GWS, die durch neue Projekte und beispielsweise durch Ausbau von Dachgeschossen Wohnraum schafft – stets zu günstigen Preisen. Wann immer sich die Möglichkeit ergibt, fördere ich die Zusammenarbeit mit Investoren. So auch bei der Erschließung neuer Wohngebiete oder Grundstücke wie aktuell in Kapellen, Lüllingen, Hartefeld, Pont, Walbeck oder Veert.


Wie beurteilen Sie die Infrastruktur in Geldern, auch digital – und wie wollen Sie dieses Thema vorantreiben?

Kaiser Wir treiben die Entwicklung bereits intensiv voran, etwa durch den Bau des Kapuzinertors mit neuem Edeka oder den Bau des Aldis am Ölberg. Das neue Ärztehaus ist im Bau, das „Ja-Hotel“ steht kurz vor der Eröffnung und wird für eine weitere Belebung der Innenstadt sorgen. Die Projekte zum Umbau von Bahnhofstraße, Heilig-Geist-Gasse, Kapuzinerstraße und -platz sind in der Umsetzung. Wir investieren auch in den Ortschaften. Beispielhaft nenne ich auch hier Grundschulen und Kitas, neue Löschfahrzeuge und den Bau der Feuerwehrhäuser für die Baersdonk, Lüllingen und bald auch für Veert. Das gilt auch für neue Sportstätten (etwa in Walbeck). Die Corona-Krise zeigt, wie grundvoraussetzend die Digitalisierung ist, deshalb bleibt der Breitbandausbau sehr wichtig und ist ein Baustein, um Geldern in Richtung Smart-City zu entwickeln.

Viele junge Familien beschäftigt die Frage, ob ihr Kind einen guten Kita-Platz bekommt – und wie es danach auf den Schulen weitergeht. Was macht Geldern da schon richtig – und wo muss dringend nachgebessert werden?

Kaiser Kitas und Schulen haben in Geldern seit jeher Priorität. Wir haben seit 2015 neun weitere Kita-Gruppen geschaffen und planen in den nächsten Jahren weitere Ausbauten. Zum Beispiel an den Kitas Traumbaum in Hartefeld, St. Raphael in Mitte und St. Georg in Kapellen. Schul-Investitionen von rund 100 Millionen Euro sind – so meine ich – beachtlich und ein klares Bekenntnis zum Schulstandort Geldern. Wichtig für mich ist, dass die Ausstattung der Schulen sehr gut ist und mit der Digitalisierung Schritt hält. Wir haben beispielsweise in den vergangenen 1,5 Jahren 450 iPads und 240 Laptops beschafft und 140 W-Lan-Router installiert.

Sie würden auch der Bürgermeister sein, der die Kommune aus der Corona-Krise führt. Der Bereich Finanzen und Investitionen spielt da eine wesentliche Rolle – zumal viele öffentliche Kassen eh nicht sprudeln. Muss in den kommenden Jahren der Gürtel noch enger geschnallt werden? Oder ist jetzt die Zeit der Investitionen gekommen? Und wenn ja – in was?

Kaiser Die Stadt hat in den letzten Jahren solide gewirtschaftet und ist gut gerüstet für die Zukunft. Durch die finanziellen Hilfen von Bund und Land bleibt sie handlungsfähig. Die geplanten Investitionen unter anderem in den Bereichen Schulen, Kindergärten und Feuerwehr führen wir fort. Derzeit wird intensiv geprüft, ob mit Hilfe von neu aufgelegten Förderprogrammen sogar weitere Projekte angegangen werden können. Die Investitionen helfen den heimischen Unternehmen und können dauerhaft den städtischen Haushalt entlasten.

Wie kann man den Handel in der Innenstadt stärken?

Kaiser
Durch kluges und modernes City-Management, hier ist die Citymanagerin bereits aktiv und kreativ. Die Entscheidung, auf Sondernutzungsgebühren für Außenbestuhlung, Werbe- und Angebotsständer bis zum Jahresende zu verzichten, hilft Gastronomen und Einzelhändlern in der Corona-Krise. Ein Ziel bleibt eine höhere Besucher-Frequenz in der Innenstadt. Dazu tragen das neue Kapuzinertor, das Ja-Hotel oder auch die Verlegung von Ordnungsamt mit Bürgerbüro sowie Tourismus- und Kulturbüro in die Innenstadt bei. Außerdem gilt: Veranstaltungsvielfalt schafft Attraktivität.

Wie kann man die Nahversorgung in den Ortschaften stärken und sichern?

Kaiser Die Nahversorgung in kleineren Ortschaften durch neue Geschäfte zu stärken, ist schwer. Da bin ich ehrlich. Das heißt aber nicht, dass aktuell nicht trotzdem nach Lösungen gesucht wird. Einen anderen Weg zur Verbesserung beschreiten wir mit der Ansiedlung neuer Märkte am Ortsrand von Geldern (etwa der neue Aldi am Ölberg). Zudem sucht die Wirtschaftsförderung immer wieder Gespräche mit Investoren, die an Lebensmittelmärkten in kleineren Orten interessiert sind. Wichtig ist ein guter ÖPNV, der Ortschaften und Geldern verbindet, wie die neue SL10.

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